1978 startete die 1. Efferener Karnevalsgesellschaft ihre erste Damensitzung. Der Elferrat einer Damensitzung ist aber schwerlich mit Männern zu besetzen. So wurde flugs ein Elferrat, bestehend aus Ehefrauen von Vereinsmitgliedern, ins Leben gerufen. Der
Damenelferrat wuchs schnell zu einem Siebzehnerrat zusammen. Egal, jede durfte mitmachen, die Spaß an der Freude und am Karneval hatte. Bei der 1. Damensitzung platzte das Festzelt bei ca. 700 närrischen Mädchen fast aus allen Nähten und dem Sitzungspräsident Hans Müllewitz brach dabei der Angstschweiß aus. Aber die erwartungsvollen Damen vom damaligen Elferrat nahmen alles mit großem Humor auf und standen „stiefstaats“ (feingemacht) mit langem schwarzen Rock, weißer Bluse mit rot-gelber Ansteckblume, rotem Amazonenhut mit langem gelben Band, singend und schunkelnd auf den Stühlen. Im Laufe der Jahre ließ sich der damalige Vereinspräsident, Hans Röhrig, immer wieder großartige Bühnenbilder einfallen, nach denen die Damen ihre Kostümierung richten konnten. So wurde 1980 zum 5jährigen Bestehen der 1. EKG die Bühne zum Efferener Markt umgewandelt. Die Damen priesen als „Wiever vum Efferener Maat“ ihre Waren vom Suppengrün bis Büstenhalter Größe 10 an.
Die Bläck Fööss waren bei ihrem Auftritt von dem ganzen Bühnen-Szenario so begeistert, so dass sie gleich eine Rohkostpause einlegten um sich mit Tomaten und sonstigem Gemüse einzudecken. Bei den Roten Funken blieb die Küche kalt. Sie stopften sich die Münder und ihre Taschen mit Eiern, Käse, Möhren und Rosenkohl voll. Zum Glück war ihr Auftritt am Sitzungsende, sonst hätte man sich die Bühnendekoration sparen können. Unter dem Motto „Jeck rund öm de Burg“ wurde das Festzelt 1981 in einen pompösen Rittersaal verwandelt. Die Mädels vom Elferrat waren in ihren Kostümen als Burgfrauen wie im Märchen anzusehen. Mit „Dat wore noch Zigge“ ging es 1982 weiter. Der Damenelferrat trat als „Bure Huchzick“ auf. Mit vielen Metern Gardinenstoff für das Brautkleid, fungierte der Elferrat als Hochzeitsgesellschaft, vom Streumädchen bis zur Hebamme mit Stubenwagen. Mit dieser Kostümierung gingen die Mädchen auch im Karnevalszug mit und gewannen beim Kostümball das MG Liederkranz den 1. Preis.
Der vorläufige Höhepunkt war 1984, als Abschied vom Festzelt gefeiert wurde. „8 Johr fierte mir im Zelt, et wor e bisje Circus-Welt“ war das Motto, um in dem als Zirkus verwandeltem Festzelt als Zirkus-Ensemble vom Zelt Abschied zunehmen. Aber nicht nur bei ihren Damensitzungen waren die Mädels vertreten, auch bei den Sessionseröffnungen und sonstigen Feiern haben sie in den Rollen der verschiedensten Typen gesungen, getanzt und parodiert. In der langen Reihe ihrer Auftritte sind zu erwähnen:
- Dreigestirn mit Garde von „Frikesdorf“
- Polterovend in der Elsaßstroß
- Aerobic-Gruppe
- Lustige Musikanten mit der volkstümlichen Hitparade
- Schützenbruderschaft Niederdollendorf
- Kinddeuf in Kölle
- Damenfrühschoppen über den Wolken
- und vieles mehr
Aus dem Damenelferrat sind Brigitte Röhrig und Christel Klütsch im Besonderen hervorzuheben. Zehn Jahre traten sie als „Putzfrauen vom Burgpark“ bei den Sitzungen auf und noch zweimal im närrischen Zwiegespräch als „Die Zwei“ und brauchten sich mit ihren Darbietungen nicht hinter bekannten Namen aus dem Karneval zu verstecken. Christel Klütsch gelang es während ihrer Zeit im Damenelferrat immer wieder ein Lied passend zum jeweiligen Motto aus dem Hut zu zaubern. Die Gesellschaft hatte ihre eigene Motto-Queen. Auch der Damen-Elferrat befindet sich immer im Wandel der Zeit. So kommen stets neue junge und engagierte Mädchen dazu. Bei den teilweise bis zu sechs Damensitzungen in einer Session ist der Damen-Elferrat immer vertreten. Hut ab! und danke den jecken Frauen. Bei so viel kreativer Initiative, die bis heute anhält, ist auf keinen Fall das Mitwirken im Hinter- und auch im Vordergrund bei den vielen Veranstaltungen der 1. EKG nicht zu vergessen. Z.B. beim traditionellen Biergarten der 1. EKG auf der Efferener Volkskirmes. Ob es das obligatorische „Koche backe un Kaffee koche“ ist oder die Mithilfe beim Aufbau, der Getränkeausgabe und, und, und – überall ist die tatkräftige Unterstützung unserer Vereinsdamen sichtbar.